Jährlich werden Milliarden von Euro für militärische Zwecke ausgegeben, doch wohin fließt das Geld? Eins ist durch den Lybien-Krieg gewiss geworden, jedenfalls nicht in Munition. Dies zeigt, dass die Einsatzkräfte der Nato nicht wirklich für einen Krieg, der immer drohen kann wie man die letzten Jahre gesehen hat, gerüstet ist. Der Krieg gegen Gaddafi in Lybien dauert bisher nur einen Monat, doch schon jetzt gehen der Nato die lasergesteuerten Präzisionsbomben aus. Weitere Angriffe aus der Luft sind somit nicht mehr lange möglich. Die Europäischen Munitionsdepots sind aufgebraucht, die der USA dafür randvoll gefüllt. Aufgrund der technischen Differenzen können die europäischen Flugzeuge diese Bomben jedoch nicht nutzen.
Nachdem die USA die Offensiven zur Durchsetzung der Flugverbotszone und zum Schutz der Zivilbevölkerung geführt haben, hatten sich die US-Streitkräfte zurückgezogen und spielen seither eine unterstützende Rolle. Nun könnte es zu einer Rückkehr ins aktive Kampfgeschehen kommen. Durch die Munitionsknappheit zeigt die Nato deutliche Defizite, denn dadurch wird gezeigt, dass sie nicht mal kleinere Missionen ohne die Hilfe der USA bestreiten können.
Derzeit sind 64 Flugzeuge im Einsatz, welche alleine seit Ende März 800 Luftangriffe geflogen haben, doch diese reichen nicht aus. Die Nato hat jetzt ihre Mitglieder und auch arabische Partner um Unterstützung und weitere Flugzeuge gefragt. Um die Mission erfolgreich abschließen zu können wird die Hilfe durch die USA aber zum derzeitigen Zeitpunkt unumgänglich sein. Bleibt zu hoffen, dass die Nato aus dieser Mission lernt und die bestehenden Defizite ausbessert.
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